Diskussionsveranstaltung mit Frank Keil, Ünal Zeran und Kien Nghi Ha.

Der Journalist Frank Keil wird uns über seine Recherchen zum Brandanschlag in der Halskestraße berichten. Mit dem Rechtsanwalt Ünal Zeran werden wir diskutieren, wie es im Fall von Ramazan Avcı Jahrzehnte nach dem Mord gelang, als offizielle Form des Gedenkens eine Platzumbenennung durchzusetzen. Der Politik- und Kulturwissenschaftler Kien Nghi Ha befasst sich mit dem Verhältnis von Rassismus und Gedenken in der deutschen Gesellschaft am Beispiel der sogenannten boat people Ende der 70er Jahre.

In der Nacht vom 21. auf den 22.08.1980 verübte ein Trio der neonazistischen „Deutschen Aktionsgruppen“ einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Billwerder. Zum Zeitpunkt des Anschlags waren dort 240 Vietnames_innen, Roma und Sinti untergebracht.

Zwei Menschen starben: Der 22-jährige Ngoc Nguyên und der 18-jährige Anh Lân Dô.
Heute erinnert nichts vor Ort (und auch sonst nirgends in Hamburg) an den rassistischen Doppelmord vor 34 Jahren, in dem Gebäude befindet sich heute ein Hotel.
Mit zwei Veranstaltungen im August wollen wir zum einen die damaligen Ereignisse in Erinnerung rufen und dem Mythos entgegenwirken, der NSU-Mord an Süleyman TaŞköprü sei der erste und einzige rassistisch motivierte Mord in Hamburg gewesen. Zum anderen wollen wir die Diskussion darüber anstoßen, wie Ngoc Nguyên und Anh Lân Dô in angemessener Weise gedacht werden kann.

Dienstag, 12.08.2014
19 Uhr
Centro Sociale, Sternstr. 2, 20357 Hamburg
barrierefrei

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