„Blut und Ehre“ Vortrag und Gespräch mit Andrea Röpke

andreaGeschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland

Die rassistisch motivierten Verbrechen des Nationalsozia­listischen Untergrunds (NSU) mit vermutlich zehn Morden und mehreren Bombenanschlägen offenbaren eine neue Dimension rechtsextremer Gewalt. Doch dies ist kein Einzelfall. Seit 1949 haben Rechtsextremisten immer wieder Terrorgruppen gebildet, die nach ähnlichem Muster agierten, in konspirative Kleinstzellen begingen sie Anschläge gegen Migrant_innen, politische Gegner_innen und gesellschaftliche Einrichtungen. Der Blick hinter die Kulissen offenbart, dass die Täter_innen von gestern und heute keineswegs isoliert tätig sind und dass die von ihnen ausgehende Gefahr von den Behörden jahrzehntelang unterschätzt wurde.

Andrea Röpke und Andreas Speit haben die Szene über viele Jahre beobachtet und frühzeitig auf diese Gefahren hingewiesen. In dem von ihnen herausgegebenen Buch „Blut und Ehre“ beleuchten eine Reihe von Aufsätzen die Geschichte des rechten Terrors in der Bundesrepublik seit 1945 und verdeutlicht den Zusammenhang mit den jüngsten Verbrechen. Anhand einer Vielzahl von in der Öffentlichkeit kaum bekannten Gewalttaten, weisen die Autor_innen nach, wie sich seit 1945 ein Netz zum Teil äußerst militanter rechtsextremer Gruppen formieren konnte, die ihre Motivation aus einem geschlossenen neonazistischen Weltbild beziehen.

Am 16.04. wird Andrea Röpke in die Fanräume des FC St. Pauli kommen und uns auch an den Beispielen des Münchener Oktoberfest Attentats 1980 und des rassistischen Brandanschlages auf ein Flüchtlings-Wohnheim in der Halskestraße in Hamburg-Billwerder Moorfleet 1980 einen Einblick geben über die gern verdrängten Vorgänger_innen des NSU in der BRD.

Mittwoch, 16.04.2014
19.00 Uhr
Fanräume des FC St. Pauli, Gegengerade im Millerntorstadion
Auf dem Heiligengeistfeld 1A, Hamburg
barrierefrei

 

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